Auf der diesjährigen fraMediale wurde im Workshop der Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ über aktuelle Kompetenzmodelle diskutiert.
Unter dem Titel „Kompetenz der Kompetenz der Kompetenz. Von DigComp zu KMK – Diskussion und Kritik aktueller Kompetenzmodelle“ war das Ziel die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kompetenzmodellen von Medienkompetenz über DigComp und DigCompEdu bis hin zur KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ zu erörtern. Gäste waren Dr. Christine Redecker von der gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und Dr. Jochen Hettinger vom Kultusministerium Baden -Württemberg.
Vorbereitet wurde der Workshop von Prof. Dr. Sven Kommer (RWTH Aachen), Dr. Niels Brüggen (JFF) und Uta Brammer (LIS Bremen). Hier weitere Informationen zum Programm.
Digital erweiterte Diskussion über eine Videoschaltung mit Frau Dr. Redecker
Eine Besonderheit des Workshops war, dass Frau Dr. Redecker per Videoschaltung zugeschaltet war – der Workshop also zugleich Vorteile wie auch Herausforderungen der digitalen Möglichkeiten erlebbar machte. Angeregt durch die Impulse zu DigComp und DigCompEdu sowie die Einblicke in die derzeitige Umsetzung der KMK-Strategie entspann sich eine rege Diskussion. An dieser beteiligte sich (hier im Bild) u.a. auch Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki.
Die Ausbildung von Lehr- und Fachkräften ist der zentrale Ansatzpunkt
Der Blick über den Tellerrand von Deutschland lohnt durchaus. Neben Einblicken in die Entwicklung der Kompetenzrahmen DigComp und DigCompEdu zeigte sich insbesondere – in anderen europäischen Ländern wurden Schlüsse aus der Erfahrung gezogen, dass Ausrüstungsinitiativen zwar Technik in die Klassenzimmer bringen, diese dann aber noch nicht zwingend sinnvoll eingesetzt wird. So wird dort die Ausbildung als der zentrale Ansatzpunkt gesehen, um die Lehr- und pädagogischen Fachkräfte auf ihre Aufgaben angesichts der Digitalisierung vorzubereiten. Eine Entwicklung, die die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ mit der Grundbildung Medien für alle pädagogischen Berufe seit ihrer Gründung einfordert.
Wo ist die Kritik?
Der Blick über den Tellerrand war aber auch in anderer Hinsicht erkenntnisbringend: So fällt im Vergleich der Medienkompetenzmodelle aus der deutschsprachigen Diskussion (Baacke wie auch Schorb/Theunert oder zuletzt bei Niesyto/Moser (2018) Medienkritik im digitalen Zeitalter sowie auf dem Symposium „Medienkritik im digitalen Zeitalter“) auf, dass bei DigComp kein Kompetenzbereich der Medienkritik einzeln ausgewiesen ist. Inwiefern dies aber in den anderen Kompetenzbereichen integriert ist und welche Aspekte von Medienkritik dann aber verloren gehen, stieß eine angeregte Diskussion an.