Der Lenkungskreis der Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ KBoM distanziert sich von der Forderung nach einem „Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen“ des Vereins „Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V.“
Stattdessen empfehlen wir die Lektüre dieser Reaktionen auf das Positionspapier:
- Beat Doebeli [Link: http://mehrals0und1.ch/Argumente/DigitalisierungsMoratorium#A_6.1_Digitalisierung_ist_die_L_246sung_f_252r_Bildungsfragen]
- „Positionierung zum Moratorium der Digitalisierung in Kitas und Schulen“ [Link: https://www.gmk-net.de/2023/12/11/positionierung-zum-moratorium-der-digitalisierung-in-kitas-und-schulen/] der Fachgruppe KiTa [Link: https://www.gmk-net.de/ueber-die-gmk/lf-fachgruppe/fachgruppe-kita/] der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur GMK [Link: https://www.gmk-net.de/].
- Petra Missomelius (Universität Innsbruck): Schieflagen. Zum Moratorium Digitalisierung und frühkindliche Medienerziehung [Link: https://journals.univie.ac.at/index.php/mp/article/view/8438 sowie DOI: https://doi.org/10.21243/mi-04-23-18]
Ergänzend zu den Stellungnahmen möchten wir auf folgende Aspekte hinweisen:
In den Forderungen des Vereins „Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V.“ werden allgemeine Aussagen über „die Digitalisierung“ und „die digitalen Medien“ getroffen. Angesichts der Diversität digitaler Medien und ihrer vielfältigen Nutzungsformen sind diese Veralllgemeinerungen nicht zielführend und die Forderungen damit substanzlos. Dass ein Medium auf digitalen Techniken basiert, sagt nichts über seine weiteren Eigenschaften oder die mit ihm verbundenen Praktiken aus.
Das das Moratorium fordert das „Primat des Pädagogischen“ statt eines „Primats der Technik“ ein. Wir stimmen zu, dass digitale Technik weder Selbstzweck sein sollte, noch per se einen wie auch immer gearteten „Fortschritt“ mit sich bringt. Dennoch sind Pädagogik und Technik aus unserer Sicht einander nicht kategorisch gegenüber zu stellen. Pädagogik ist stets geprägt durch eine Vielzahl von Techniken. Das gilt bereits für Tafeln und Schulbücher, aber gegenwärtig ebenso für vielfältige digitale Medien und Techniken, die in nahezu alle gegenwärtigen Praktiken der Konzeptionierung, Umsetzung und Verbreitung von Bildungsangeboten involviert sind. Es gilt gerade diese Wechselwirkungen zu reflektieren.
Nach unserer Ansicht belegen die Befunde vielmehr die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Medienbildung in allen Bildungsangeboten, so dass Kinder in ihrem Medienumgang qualifiziert begleitet, Potenziale genutzt und Risiken minimiert werden (können). Hier bedarf es der Integration einer Grundbildung Medien in allen pädagogischen Ausbildungen und Studiengängen – eine der zentralen Forderungen der Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“.