Im Rahmen des Jahresthemas „Desinformation enthüllen, oder: Wozu Medienbildung?“ fragt KBoM am 09.12.24 um 16:00 den Medienwissenschaftler Dr. Tobias Conradi vom Leibniz Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut zu Spielen, die Fake News zum Gegenstand machen. Als Grundlage für den Austausch, wird ein Kurzvortrag von ihm dienen:
»Fake News Spiele(n)«
›Fake News‹ haben nicht nur in der öffentlichen Debatte Konjunktur. Sie sind auch ein verbreitetes Sujet für Brett- und Kartenspiele sowie für zahlreiche Browser- und Smartphone-Games im Internet. Die Spiele behandeln die Glaubwürdigkeit von News und Nachrichten. Einige beschränken sich auf populäres Vergnügen am Konstruieren von unsinnigen Schlagzeilen, andere zielen auf die Medienkompetenz der Spieler*innen, konfrontieren sie mit aktuellen Meldungen und lassen raten, ob diese wahr oder falsch sind. Eine weitere Kategorie tritt an als explizites Bildungsmedium: Diese Spiele sollen über die Ökonomien aufklären, die falschen Narrativen zu Grunde liegen, und über die Mechanismen des Erfolgs von Fakes und Desinformation unterrichten.
Der gute Vorsatz dieser Spiele kann wohl vorausgesetzt werden. Und doch navigieren sie in einem vieldeutigen und vor allem polarisierten Feld. Es stellt sich daher die Frage, ob sie mehr erreichen können, als bereits bestehende Meinungen oder Kritiken zu bestärken: Wie gehen diese Spiele mit hoch affektiv besetzten, politischen Themen um? Von welcher diskursiven Position und welchem politischen Standpunkt aus erheben sie den Anspruch, ihre Spieler*innen über Fragen der Objektivität aufzuklären? Wie produzieren sie ihre eigenen Blickwinkel auf Faktenwissen und Objektivität? Und ganz allgemein: Welchen Mehrwert bieten gerade Spiele für die Schulung von Informationskompetenz und kann es möglicherweise helfen, die Produktion von ›Fake News‹ selbst unter spielerischen Gesichtspunkten zu betrachten?
Zur Teilnahme folgen Sie bitte diesem Link: https://videoconf.gei.de/b/and-pqp-7er (Zugangscode: 218456).